Unser Abenteuer Gardasee

Nach 5 wundervollen Tagen am Lago di Piano zieht es uns nach Südtirol. Der Wetterbericht sagt dort für Anfang September schon knackige Temperaturen voraus. Auch das Wetter soll in ein paar Tagen immer regnerischer werden. Um noch einige Wunschziele ansteuern zu können, nehmen wir also diesmal direkt die Autobahn. Bisher haben wir das immer vermeiden können. So schaffen wir die 200km bis zum Gardasee an einem Stück. Am Gardasee empfangen uns dann plötzlich wieder 35 Grad und am Nachmittag wird’s im grauen Kasten viel zu warm, um weiter zu fahren. Wir wollen Schatten und nicht mehr lange nach einem Übernachtungsplatz suchen.

Also einen Campingplatz angesteuert. Fehlanzeige – hatten wir ja schon gehört, dass man am Gardasee 2 Jahre im voraus reservieren muss. 2 Plätze später kommen wir auf einem riesigen Bespaßungssplatz mit 500! Stellplätzen an. Wir finden einen Platz bzw. Frauchen sucht einen aus und Herrchen muss zwischen Bäumen und einem Hüttendach den grauen Kasten zentimeterweise einparken.

Sonne fällt in den See

Der Platz ist für uns wirklich herrlich schrecklich. Aus Spaß haben die Menschen noch gesagt, dass man sich ja diesen Wahnsinn mal angucken kann. Sie bereuen recht schnell. Umgeben von ca. 20 schreienden Kindern und bellenden Hunden, kommt einfach keine Entspannung auf. Da kann der Sonnenuntergang noch so schön sein.

Ab 22Uhr schallt die Partyanimation mit lautstarker Moderation über den Platz. Sorry, aber das ist für uns alles Andere als entspannend. Am nächsten Morgen verlassen wir noch vor dem Frühstück fluchtartig den Platz. Kann man mal gesehen haben, um zu wissen, wohin man NIE wieder fährt. Wir wollen der Region Gardasee aber auf der Rückreise vielleicht noch eine Chance geben. Hoffentlich gibt es hier noch Regionen, ohne Vergnügunsparks, Aquaparks und Dauerbespaßung auf den Campingplätzen. Falls ihr Tipps für den Gardasee habt, schreibt es gern in die Kommentare.

Traumplatz für Freisteher am Karersee gefunden – hier wollen wir eigentlich nie mehr weg

Jetzt brauchen wir aber erstmal Urlaub und Erholung 🙂 Wir fädeln uns also wieder auf der Autobahn ein und rollen entspannt in Südtirol ein. Der erste mögliche Übernachtungsplatz gefällt uns nicht.

Vielleicht mal wieder Schicksal und Ausgleich für den Gardasee-Reinfall, finden wir am Karersee den bisher besten Freisteh-Platz unserer gesamten Reise. Wir stehen dort neben einem Bach. Vor uns grüne Wiesen und die traumhaften Berge. Absolute Stille.

Da sind wir. Nur der graue Kasten und die Natur

Von hier starten Wanderwege in alle Richtungen. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang zum Karersee. Der Weg führt durch einen mit Moos bedeckten Zauberwald. Überall funkelt die Sonne durch die Bäume. Am Ende werden es doch wieder einige Höhenmeter. Die Menschen haben keine Wanderschuhe an. Zum Glück, habe ich meine Wanderpfoten immer dabei.

Am See angekommen, staunen wir über die einmalige Wasserfarbe. Wir umrunden den See und blenden die vielen Touristen aus. Auf einer Aussichtsplattform genieße ich jede Menge Streicheleinheiten. Die Touris sitzen auf Bänken und wollen mich alle der Reihe nach streicheln. Gar nicht so übel 🙂

Die Farbe ist wohl einmalig. Der Zugang zum See ist verboten.

Auf dem Rückweg verlaufen wir uns ungefähr 3 mal und irren durch den Wald. Finden aber am Ende wieder wohl behalten zum grauen Kasten zurück.

Am Abend steigt der schwarze Flugdrachen in die Lüfte und filmt die goldenen Berge bei Sonnenuntergang.

Blick aus der Luft auf die Dolomiten

Blick Richtung heran nahendem Gewitter

Die feine Dame vor der Traumkulisse 😉

Neben uns übernachtet noch eine neuseeländische Familie, die ein Jahr auf Tour sind. Wir essen abends gemeinsam draussen und trinken Wein. Sie haben so viel zu erzählen. Auf dem Grill werden Maronen zubereitet. Es ist kalt. Wir kuscheln uns in Decken. Aus der Ferne rollt ein Gewitter an. Der Donner ist zwischen den Bergen so extrem laut. Ich habe das Gefühl, der graue Kasten vibriert, bei jedem Donner.

Ziemlich nah schlägt ein Blitz ein. Heute bin ich nicht ganz so entspannt. Klassische Musik hilft da 🙂

Nach der Eisnacht rauf zur Heinzenalm

Ja, auf Wintercamping sind wir (noch) nicht vorbereitet. Knapp über 0 Grad auf 1500 Meter Höhe. Es war eisig. Zum Glück habe ich nachts immer zusätzlich einen warmen Pulli an. Also den grauen Kasten schnell auf Betriebstemperatur heizen. Vorher verlässt weder das Frauchen, noch ich das Nest. Das Wetter ist traumhaft. Die Sonne strahlt.

Nach dem Frühstück starten wir unsere Wanderung Richtung Heinzenalm. Die Tour ist traumhaft und führt uns in einem schönen Rundweg über Almen, durch dichten Tannenwald und an Bächen entlang, wieder zum grauen Kasten zurück. Der steht inzwischen komplett allein in dieser Naturkulisse herum. Der restliche Tag wird zum ausgiebigen relaxen genutzt. Am liebsten würden wir für immer hier bleiben. Leider wird die Gasflasche demnächst alle sein – und ohne Heizung wollen wir hier nicht bleiben. Also werden wir morgen diesen Ort verlassen müssen und Richtung Meran weiter fahren.

Hat Dir der Beitrag gefallen? Falls Du noch Fragen hast, dann immer rein damit in das Kommentarfeld. Kennst du einen Vierbeiner, dessen Menschen dieser Beitrag vielleicht auch gefällt? Dann teile den Beitrag gern.

Auf unserer Tour mit Hund im Wohnmobil hat sich nach einigen Monaten eine für uns praktische Ausstattung bewährt. Schaut gern auf unserer Checkliste mit Hund auf Reisen und im Wohnmobil vorbei.