Die Versorgung mit Gas für Kochen, Heizung und Kühlschrank ist selbst innerhalb Europas leider nicht so ganz unkompliziert. Wer, wie wir, für mehrere Monate unterwegs ist, steht zwangsläufig irgendwann vor dem Problem, dass man sich im Ausland neues Gas besorgen muss.
Leider sind Gasflaschen und -anschlüsse in jedem Land anders. Man kann also nicht einfach seine deutsche Gasflasche abgeben und eine andere mitnehmen. Man kann versuchen, die deutsche Flasche auffüllen zu lassen. In vielen Ländern ist das allerdings verboten, auch wenn man immer wieder liest, dass es wohl doch gehen soll. Wir wollten das Risiko nicht eingehen und mussten uns schließlich in der Schweiz eine Schweizer Flasche besorgen. Diese lässt sich per Adapter an den deutschen Druckregler anschließen und funktionierte dann ohne Probleme. Natürlich wurde die Flasche nicht in der Schweiz leer, hat allerdings einen happigen Pfand von CHF 55. Um diesen wieder zurück zu bekommen und die nun praktisch leere Flasche wieder loszuwerden, machen wir einen weiteren Abstecher in die Schweiz.
Vom Gardasee muss der graue Kasten also fast den gleichen Weg nochmal in umgekehrter Richtung zurücklegen wie vor ein paar Wochen. Über die Autobahn geht es über Brescia und Bergamo wieder nach Westen. Auf der Route Richtung Como machen wir im kleinen Örtchen Pondita Rast für die Nacht. Hier stehen wir an einer kleinen Kirche etwas oberhalb des Ortes. Früh wecken uns ein schreiender Esel und ein paar krähende Hähne direkt vor unserem Fenster.
Es geht weiter hinein in die Schweiz nach Morbio Inferiore. Hierhin haben wir uns die Ersatzpropeller für die abgestürzte Drohne schicken lassen. Das klappt, wie schon beim Akku für das Handy vor ein paar Wochen in Lauterbrunnen, wieder problemlos über den Dienst Pickpost. Einfach registrieren und eine der aufgelisteten Schweizer Postfilialen schicken lassen und dort abholen. Danach decken wir uns auf dem Parkplatz noch mit Netflix-Serien ein, denn wir haben noch CHF 5 Guthaben auf unserer Schweizer Sim-Karte und damit 2 Tage unlimitiertes schnelles mobiles Internet.
Nachdem das erledigt ist, geht es zur Tankstelle, die Gasflasche abgeben. Den Pfand und ein paar restliche Schweizer Franken investieren wir in Diesel für den grauen Kasten.
Da in der Gegend um den Luganer See frei stehen schwierig ist, fahren wir gegen Abend wieder raus aus der Schweiz und finden einen Stellplatz in Valmorea. Auch hier ist es wieder herrlich ruhig und wir sind allein. Nebenan gibt es ein paar stillgelegte Gleise und kleine Teiche an denen wir ein wenig herumspazieren.
Der nächste Tag ist Fahrtag. Es geht zum Mittelmeer! Über die Autobahn immer Richtung Genua. Irgendwie haben wir einen ruhigen Tag erwischt. Die Autobahn ist die meiste Zeit fast leer und wir cruisen gemütlich vor uns hin. Wir fahren allerdings nicht direkt nach Genua, sondern nach Varazze. Die gesamte Autobahnfahrt hat übrigens etwas über 12€ gekostet. Für mehr als 250km entspanntes Fahren ganz ok.
Varazze ist eine kleine Hafenstadt direkt am Meer. Wir finden einen Parkplatz direkt auf der Hafenmauer mit Blick auf Hafen und die Stadt. Von hier aus erkunden wir die schöne Altstadt und gönnen uns mal wieder ein Eis.
Zurück am Auto gibt es erstmal was zu futtern. Als wir schon hoffen, das uns hier heute Abend niemand mehr wegjagen wird, kommt dann allerdings doch noch ein netter Herr von der Hafensicherheit und erklärt uns, dass der Hafenbetreiber hier keine Wohnmobile über Nacht wünscht. Wir packen also schweren Herzens zusammen und versuchen einen Platz in der Nähe zu finden. Leider ohne Erfolg. Wir fahren schließlich ein paar Kilometer weiter auf einen offiziellen Wohnmobilstellplatz. Dieser liegt in der Nähe der Autobahn und ist dementsprechend laut. Wir treten deshalb am nächsten Morgen kurz vor 8 Uhr auch direkt die Flucht an.
Heute soll es bis kurz vor die französische Grenze gehen. Auch diesmal wieder Autobahn, da die Fahrt entlang des Meeres doch ein ganz schönes Gekurve ist.
In Bordighera steuern wir einen Campingplatz an. Dieser liegt direkt am Strand und wir machen einen schönen Spaziergang. Ich darf auch endlich mal wieder ein wenig flitzen. Hier verbringen wir unseren letzen Abend in Italien mit Recherchen für die kommenden Tage.
Morgen: Frankreich 🙂
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