Heute heißt es Abschied nehmen vom Genfer See. Der Abstecher hierher hat sich wahrlich gelohnt. Die Wanderung am Rochers de Naye war wirklich traumhaft (Lies hier den Beitrag).
Es geht ein Stück an der Nordseite des See’s entlang. Über Montreux rollen wir entlang an den goldgelb leuchtenden Weinbergen Richtung Lausanne.
Von Lausanne aus geht es weiter nach Norden in Richtung Lac de Neuchâtel. Dort steuern wir einen kleinen Stellplatz direkt oberhalb des Sees an. Als wir dort ankommen, steht bereits ein weiterer Camper. Schnell stellt sich allerdings heraus, dass dieser aus ganz anderem Grund hier ist: Über dem See übt die Schweizer Luftwaffe Bombenabwürfe. Mit ohrenbetäubendem Lärm stürzen sich zwei Flugzeuge in Richtung des Sees, lösen ihre Übungsgeschosse und steigen wieder hoch. Die Menschen schauen eine Weile fasziniert zu, dann darf auch ich endlich mal wieder über die umliegenden Felder flitzen. Der Lärm ist mir doch egal. Den Menschen aber scheinbar nicht, denn sie beschließen noch ein Stück weiter zu fahren.
In Vallamand-Dessous finden wir einen kleinen Stellplatz direkt an einem Fähranleger. Um diese Jahreszeit stören wir hier niemanden mehr und verbringen eine ruhige Nacht direkt am See. Der nächste Morgen ist eisig kalt und der See nebelverhangen. Nur langsam lichtet er sich und gibt die Konturen von einigen Anglern frei, die auf ihren Booten aus dem Nebel auftauchen. Frauchen nimmt die große Kamera und springt hinaus und macht ganz viele Bilder, die dann zu einem schnellen Film zusammengesetzt werden sollen. Ich bleibe lieber drin. Mir ist das zu kalt.
Es geht weiter nach Solothurn, einer kleinen Barockstadt und Hauptort des gleichnamigen Kantons. Der Ort wurde uns auf Facebook empfohlen und die Bilder sehen vielversprechend aus. Leider ist die Stadt ganz und gar nicht camperfreundlich. Es gibt zwar viele Parkhäuser, aber einen großen Parkplatz in Freien finden wir nicht.
Wir geben auf und rollen weiter nach Oberdorf. Von hier führt eine Seilbahn auf den Weissenstein, von wo man herrliche Blicke auf die Schweizer Alpen haben soll. Leider ist es noch immer sehr nebelig und man sieht schon von unten nichts. Wir sparen uns deshalb die Fahrt hinauf und machen nur eine längere Pause. Wer die Passstraße hinauf fahren möchte, muss sich übrigens auf bis zu 22% Steigung einstellen. Die Straße ist eine der steilsten in der Schweiz.
Auf der Rückfahrt in Richtung Solothurn sehen wir dann doch noch die Umrisse von einigen Alpengipfeln in der Ferne.
Weiter geht es nach Wangen an der Aare. In der Nähe des Schwimmbades gibt es hier einen kostenlosen Parkplatz, auf dem man auch frei stehen darf.
Wir schlendern über die alte Holzbrücke und erkunden den Ort. An einer Straße werden plötzlich die Autos von Posten gestoppt, weil jetzt gleich ein Orchester kommt. Wir warten mit und dann kommen sie: ein Orchester von 20-30 Leuten und etwa nochmal soviele hinten dran. Was die dort machten haben wir leider nicht heraus bekommen. Im Ort hat es jedenfalls niemanden hinter den Gardinen hervorgelockt. Die Parade zog durch leere Straßen.
Nach diesem etwas kurisosem Schauspiel decken wir uns im Käseladen des Dorfes nochmal mit Büffel-Mozzarella und Schweizer Bergkäse ein. Wir rollen noch ein paar Kilometer an der Aare entlang, wo wir einen schönen Platz für die Nacht finden.
Die Menschen satteln am Abend die Räder und wir düsen auf Rad- und Wanderwegen ein Stück die Aare hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Endlich wieder rennen!
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