Es steht auf dem Plan: Füssen und die berühmten Königsschlösser. Dass die nächsten Tage ein Kontrastprogramm werden, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch keiner. Nach einer ruhigen Nacht starten wir von Unterammergau auf der deutschen Alpenstraße Richtung Füssen.

Schon von Weitem werden wir von satt grünen Alpwiesen und einem imposantem Bergpanorama begrüßt. Und mitten drin: ein kleines weißes Schloss. Scheinbar ist dieses Schloss so toll, dass die anderen Menschen in ihren Autos einfach an die Seite fahren und schwarze Vierecke Richtung Schloss halten und “Ooooooh” rufen. Ich glaube damit können sie sich das dann später immer wieder angucken. Vergessliche Menschen.

Füssen wird Mittags bereits von hunderten Autos verstopft. Zum Glück sind wir ortsauswärts zum Stellplatz unterwegs. Wir werden uns diese Nacht mal wieder auf Kuschelcamping einlassen (müssen), da uns vor allem das WLAN anzieht und die Menschen irgendwelche Flüssigkeiten aus und in das Auto leiten müssen.

Auf dem Platz gibt es sogar eine Hundedusche und so bekomme ich eine tolle Erfrischung und rieche anschließend auch endlich wieder ganz frisch 🙂

Am Nachmittag liegen wir faul im Schatten rum. Bei 32 Grad will sich hier keiner bewegen. Am Abend haben die Tourimassen Füssen verlassen, sodass wir einen gemütlichen Bummel durch den Ort machen. Die Menschen bekommen Hunger und wir machen es uns in einem gemütlichen Freisitz bequem. 10 Minuten später muss ich meine Menschen durch meine vorwurfsvollen Blicke aber zum baldigen Aufbruch ermahnen. Es schüttet wie aus Eimern und ich werde nass! Frauchen genießt ihr Essen einfach im Stehen weiter, da über ihrem Sitz ein Wasserfall vom Schirm runter kommt. Ich hocke in der Mitte wie ein begossener Pudel und finde das alles garnicht mehr toll. Zum Trost bekomme ich zum ersten Mal von meinem Frauchen etwas vom Tisch. Naja, immerhin ein kleiner Trost.

Bestens vorbereitet, haben die Menschen zwar einen Schirm dabei aber keine Jacken. Den Schirm kann man wegen dem starken Wind nicht auf machen. So einen flotten Marsch zurück zum grauen Kasten hatten wir noch nie.

Am nächsten Tag wird wieder getrödelt. Scheinbar müssen die Nahrungsmittelvorräte aufgefüllt werden. Neben dem Stellplatz gehen Herrchen und Frauen abwechselnd auf Nahrungssuche, sodass ich gemütlich auf der Wiese im Schatten weiter grunzen kann. Gegen Mittag ist die Karavane scheinbar abreisefertig und wir fahren ein Stück zurück nach Hohenschwangau.

Damit wir das Schloss Neuschwanstein zu Fuß erreichen können, wird der grauen Kasten kurzerhand in der Nähe auf dem Parkplatz der Tegelbergbahn abgestellt. Hier finde ich es sofort toll. Direkt daneben fließt ein erfrischender Fluß zum Abkühlen.

Erfrischung direkt neben dem grauen Kasten

Jeder bekommt hier etwas zu trinken

Chillen

Am Abend wird’s sportlich und wir radeln am schattigen Fluß entlang bis nach Hohenschwangau.

Hier herrscht auch 17 Uhr noch das absolute Touri-Chaos und meine Menschen versuchen uns unverletzt bis zum Alpsee zu bringen.

Eine Sache finde ich aber hier ganz toll. Es sind viele Amerikaner da, die mich alle unbedingt streicheln wollen. Die sagen immer wieder “Oh, you are soooo cute” und sind ganz aus dem Häuschen. Ich auch, nachdem Frauchen für mich übersetzt hat (Oh, du bist sooooo süß).

Finde mich 🙂

Am Alpsee lässt der Menschenandrang zum Glück etwas nach und wir sitzen im Schatten und beobachten Menschen, die mit schwarzen Dingern Blumen und Steine fotografieren.

Wieder zurück sitzen wir erstmal alle zur Abkühlung im Fluß. An vielen Stellen gibt es tolle Badebecken. Das Wasser scheint den Menschen zu kalt zu sein, denn sie springen immer nur kurz quietschend dort rein.

Obwohl wir jetzt alle gut erfrischt sind, öffnen sich von oben die Schleusen und es kommen dicke warme Sommerregentropfen herunter. Ich darf rein, da ich Regen nicht mag. Herrchen und Frauchen hüpfen draußen auf der Wiese herum. Nicht immer verstehe ich diese Menschen.

Den Regenbogen bestaune ich aber dann auch wieder, da nach 20 Minuten die Sonne wieder strahlt.

Frauchen radelt zum Sonnenuntergang noch fix den Berg rauf. Ich bewege mich heute keinen Meter mehr.

Auch als es wieder kitschig wird und die beiden die ganze Zeit Richtung Schloss und in die Weingläser gucken, grunze ich längst.

Morgen früh wollen die mit mir zu diesem weißen Schloss. Das wird bestimmt laut und voll. Aber vielleicht sind auch wieder ganz liebe Menschen dort, die mich knuddeln wollen. Erstaunlich, dass neben unserem grauen Kasten Natur pur ist und absolute Ruhe herrscht und 2 km weiter, jeden Tag so viele Menschen zu einem weißen Schloss pilgern.

Davor steht uns allen aber noch eine sehr ungemütliche Nacht bevor. Die ganze Nacht wackelt der graue Kasten im Wind, da wir direkt am Berghang stehen und uns ein heißer Fön-Wind gut wärmt.

Fenster öffnen ist bei diesem Wind nicht möglich und so schwitzen wir vor uns hin.

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