Heute geht die Reise weiter. Von Füssen führt der Weg entlang der deutschen Alpenstraße nach Bad Hindelang und von dort nach Hinterstein. Auf dem Weg dorthin geht es über die Jochstraße, Deutschlands kurvenreichste Straße. Zum Glück muss sich der graue Kasten diesmal nur den Berg hinunter statt hinauf quälen. Ich rutsche aber trotzdem ganz schön hin und her wegen der vielen Kurven.

Hinterstein ist das letzte verschlafene Dorf am Ende eines Talkessels. Ich ahne schon, dass wir nicht nur zum Entspannen hier sind. Einen Campingplatz gibt es nicht und überall stehen Verbotsschilder für den grauen Kasten, die meine Menschen einfach ignorieren. Sie stellen die Kiste mitten ins Dorf neben die Kirche und zahlen brav die Parkgebühr. Am Ende sollen wir fast drei Tage hier stehen ohne das sich irgendjemand beschwerte. Das nenne ich mal gerissen.

Direkt neben dem Parkplatz beginnt ein 15 minütiger Aufstieg zu einem Wasserfall, den wir gleich mal ausprobieren. Das kalte Wasser kühlt oben die heißen Pfoten. Es sind schon wieder mehr als 30 Grad. Irgendwie muss wohl Frauchen schon einmal hier gewesen sein oder von hier geträumt haben. Sie rennt jedenfalls ganz aufgeregt umher und fotografiert Klingelschilder, als wir ein wenig später durch den Ort spazieren. Muss ich zum Glück nicht verstehen.

Wir laufen Richtung Fluss, der sich durch das Tal schlängelt und finden die Stelle, wo das Wasser vom Wasserfall in den Fluss mündet. Hier ist das Wasser an der einen Stelle eiskalt und nebenan noch recht angenehm warm. Komische Sache das. Auf dem Weg dorthin und auch am Wasser schlagen Herrchen und Frauchen die ganze Zeit wild um sich und stoßen wilde Flüche aus. Auch ich bekomme immer mal wieder einen Klaps. Erst dachte ich, ich habe was falsch gemacht, aber scheinbar wollten die mir nur wegen irgendwelcher stechender Viecher helfen. Ich glaube die heißen Bremsen. Keine Ahnung, warum die wie ein Teil am grauen Kasten heißen, die Stiche tun jedoch ganz schön weh und geben dicke Flatschen auf der Haut, die ewig jucken.

Wir ziehen weiter entlang des Flusses mit Blick auf saftige Wiesen und hohe Berge. Ganz schön hier. Irgendwann geht eine Brücke über den Fluss und wir laufen zu einem Haus. Irgendwie soll das geschlossen sein, aber als wir in Sichtweite kommen stehen schon überall alte Kutschen herum. Die Tür ist jedenfalls nicht verschlossen und öffnet sich mit lautem Quietschen. Man hab ich mich da erschrocken. Wir gehen rein und finden schmale Gänge mit allerlei altem Brimborium und Spiegeln und so Kram. Und überall sitzen versteinerte Tiere und Menschen. Ich glaub die wollen mich testen. Gruselkabinett oder so. Als wir durch eine weitere Tür gehen, geht wie von Geisterhand auch noch Musik an. Kein Mensch zu sehen – echt gruselig. Überall stehen so Kutschen, die früher mal von Pferden gezogen wurden und dazwischen immer wieder altes Zeug, tote Tiere (ich glaube, die sind ausgestopft) und Plastikmenschen.

An einem komischeren Ort war ich echt noch nie. Zum Glück sind wir bald wieder unversehrt draußen. Das Haus soll das berühmte Hintersteiner Kutschenmuseum sein und schon seit über 30 Jahren hier stehen.

Im Dorf gibt es noch eine Erfrischung für Herrchen und Frauchen und ich kann ein wenig Pennen. Zurück geht es an riesigen Kühen vorbei. Wie die duften.
Als es schon dunkel wird muss ich dann nochmal los. Wieder zu der Stelle wo die beiden Flüsse ineinander münden. Jetzt müssen die beiden da auch noch rein hüpfen. Manchmal sind sie schon komisch. Zum Glück kommt keiner und sieht uns.

Abendstimmung aus dem grauen Kasten heraus fotografiert

Für morgen scheint schon wieder was im Busch. Ich befürchte, ich muss wieder durch die Gegend latschen. Vielleicht hab ich ja Glück und habs nur falsch verstanden…

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