Über den Simplonpass vorbei an grünen Berghängen

Scheinbar haben die Menschen vorerst genug hohe Berge gesehen und wollen ins Warme nach Italien. Dafür müsste man wieder über die hohen Berge, haben sie gesagt. Den letzten Pass hat der graue Kasten ja nicht besonders gut weg gesteckt. Zumindest waren sie danach beim Auto-Doktor. Viele Euros später ist der graue Kasten nun (hoffentlich) geheilt.

Also, heute ein neuer Versuch. Über den Simplonpass. Der Pass liegt auf 2006 m ü. M. und verbindet das Rhonetal im Schweizer Kanton Wallis mit dem Val d’Ossola in Italien und dem Lago Maggiore.

Oben angekommen (es existiert kein Foto), machen wir eine Mittagspause und ich werde ausgeführt. Auf einer großen Wiese, darf ich flitzen und stolpere mehrmals über meine eigenen Beine und überschlage mich dabei. Ich lasse mir natürlich nichts anmerken und renne einfach wie verrückt weiter. Nach der lange Fahrt auf den Pass, will ich nur noch rennen. Die Abfahrt vom Pass hält viele tolle Panoramen für uns bereit.

Nach dem Pass wird’s schlagartig grün

Unten angekommen passieren wir eine unbesetzte Grenze. Irgendwie sieht es hier sehr ausgestorben aus. Überhaupt sieht hier alles komplett anders aus. Die Natur ist unglaublich grün. Direkt ab der Grenze stehen da doch plötzlich Palmen. Sattgrüne Berge begleiten uns bis nach Crevoladosola. Die Menschen erinnern die Berge total an Hawaii und ich sehe sie entspannt lächeln. Typisch italienisch sind auch die Straßen. Nicht zu vergleichen mit den Schweizer Bergstraßen. Ein Loch und tiefe Bodenwelle nach der nächsten. Ich werde mich also auf turbulente Fahrten einstellen müssen.

Grüne Berge auf beiden Seiten

Italienisches Flair

Italienisch sind auch die Temperaturen. Am Nachmittag erreichen wir unser Plätzchen für heute Nacht. Wir haben 34 Grad und sind erstmal von der Hitze überfordert. Also Siesta bis zum Abend. Der Hunger treibt uns dann schließlich in den Ort zum einzigen Restaurant, welches an diesem Abend offen hat. Typisch italienische Pasta will das Frauchen heute essen. Es bekommt Nudeln mit dicker Fertigsoße. Die Bilder bleiben euch erspart. Zum Glück wird uns das grandiose Essen in den nächsten Tagen für diese erste Enttäuschung entschädigen.

Die Nacht wird sehr warm im grauen Kasten, da kein Lüftchen weht. Am nächsten Morgen werden wir von Kirchenglocken sanft geweckt. Statt der sonst etwas eintönigen Bimmelei werden hier ganze Melodien gespielt.

Übernachtungsplatz nahe der Kirche mit Blick auf den Ort

Als ich den grauen Kasten verlasse, stelle ich mit Schrecken fest, dass in der Nacht ein wildes Tier, sein Unwesen getrieben hat. Meine lebensnotwendige Schleppleine ist Opfer eines grausamen Verbrechens geworden. Komplett zerbissen. Ich habe diesen Hund im Verdacht, der gestern immer wieder bei uns rum geschlichen ist.

Nach Connobio mit Übernachtungsplatz direkt am Fluß

Nicht nur mir macht die drückende Schwüle in Italien noch etwas zu schaffen. Auch die Menschen wollen heute einen schönen schattigen Stellplatz. Die heutige Fahrt um den Lago Maggiore ist typisch italienisch: enger als eng. Da sind absolute Fahrkünste gefragt. Wir werden uns in nächster Zeit daran gewöhnen müssen, dass jede Durchfahrt, kurze Schnappatmung auslöst. Die Häuser und Mauern fliegen nur wenige Zentimeter am grauen Kasten vorbei. Immer wieder müssen wir komplett stoppen.

In Connobio finden wir unter großen alten Bäumen direkt am Fluss den perfekten Platz für uns. Die Altstadt haben wir uns, bei der Durchfahrt, für einen abendlichen Besuch vorgemerkt. Bis dahin heißt es aber wieder Siesta im Schatten. Zum Glück geht hier etwas Wind.

Ausblick aus dem Fenster

Grünes Fluss-Tal

Siesta

Am Abend laufen wir zu Fuß in die Altstadt und genießen immer wieder die tollen Bänke und den Blick auf den Lago Maggiore. Und was darf nicht fehlen? Italienisches Gelato. Sogar ich darf mal kurz probieren 🙂 Die Altstadt von Cannobio ist absolut traumhaft.

Italien, wie aus dem Bilderbuch 🙂

Kulinarische Träume werden in italienischen Supermärkten wahr

Für die Nahrungssuche ist Frauchen verantwortlich. Ich warte dann mit Herrchen solange im Wohnmobil. Seit wir in Italien sind, dauern die Einkäufe aber ungewöhnlich lange. Frauchen kommt dann immer ganz happy wieder und erzählt von Regalen voller frischer Pasta. Käse, soweit das Auge reicht. Riesigem und absolut leckerem Büffelmozzarella – ein Traum. Nach 4 Wochen Schweizer Preisen, ist also Shopping nach Lust und Laune angesagt.

Am Abend riecht es nun immer besonders lecker. Zum Essen dazu gibt’s jeden Tag Rotwein 🙂 Die lassen es sich ganz schön gut gehen, während ich mein gewohntes Futter essen darf.

Heute landen wir am Nachmittag in Riarena mal auf einem Campingplatz. Grund für die Wahl ist der Pool. Wir stehen direkt daneben, sodass die Menschen planschen können und ich entspannt neben dem grauen Kasten im Schatten grunze.  Abends machen wir einen tollen Spaziergang über Wiesen und durch den Wald zu einem Fluß. Der ist so flach, dass ich begeistert drin rum springe und abtauche.

Vorm Abendessen schwimmen die Menschen noch ne Runde. Dann gibt’s frische Pasta mit Büffelmozzarella. Riecht eigentlich ganz gut 🙁

Am nächsten Morgen wird noch vor dem Frühstück mit den Rädern die Gegend erkundet. In dieser Region wird Gemüse aller Art angebaut und in diesen Tagen auch geerntet. Von Zucchini bis Tomaten und Kürbissen – in diesem warmen Klima wächst alles.

Morgendliches Sportprogramm

 

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