Die letzte Nacht vor dem Fußballplatz war regenreich aber sehr ruhig. Allerdings auch schon ganz schön kalt. Und jetzt soll es noch kälter werden. Ich habe zwar schon etwas an, aber ich hoffe die Menschen lassen sich was gegen meine kalten Ohren einfallen.

Es geht weiter nach Toblach und dem dortigen See. Unterwegs ist es grau und regnerisch und das will sich scheinbar auch heute nicht ändern. Kurz vor Toblach fahren wir am Abzweig zum Pragser Wildsee vorbei. Aufgrund des Wetters ignorieren wir diesen jedoch vorerst mit dem Plan, hier in zwei Tagen erneut vorbei zu kommen.

Kurz vor Toblach kommen dann 200m höher gelegene Ansätze von Bergen aus den Wolken zum Vorschein. Sie sind weiß! Schnee, und das Anfang September!

Am wunderschön gelegenen Toblacher See geht der Regen dann in Schneeregen über. Herrchen stapft mit großem Regenschirm über den Campingplatz und darf sich einen Stellplatz aussuchen. Zum Glück kann ich drinnen bleiben. Nachdem wir uns eingerichtet haben, lässt der Regen schon bald nach und hört schließlich ganz auf. Gegen Abend ziehen dann auch die dicken Wolken langsam aus den Bergen heraus und wir sehen zum ersten Mal, wo wir hier überhaupt gelandet sind. Ein kleiner See umschlossen von hohen Bergen in einem engen Tal. Die Menschen ziehen Vergleiche mit einem Yosemite National Park in den USA. Keine Ahnung was das ist.

Jetzt kann ich endlich mal raus und wir gehen eine Runde um See. Die ist zwar nicht so sehr lang, ich kann aber endlich mal wieder flitzen und den Menschen scheint die immer besser werdende Sicht auch ganz gut zu gefallen.

Am späten Abend ist es dann ganz aufgeklart und die Sterne gucken raus. Frauchen geht freiwillig hinaus in die Kälte und macht Fotos von den Sternen da oben. Menschen sind schon manchmal komisch.

Die Nacht war eisig kalt. Knapp über 0 Grad hab ich gehört. Zum Glück, lief die Heizung im grauen Kasten die ganze Zeit ein wenig und früh morgens sind immerhin 17 Grad darin. Wir sind also dem Erfrierungstod nochmal von der Schippe gesprungen. Und heute strahlt die Sonne!

Nach dem Frühstück geht es los zu einem Bus. Schon wieder was Neues. Ein noch größerer fahrender Kasten in den ich jetzt mit rein soll. Die Fahrt geht hinauf zur Auronzohütte auf über 2300m. Direkt unterhalb der berühmten Drei Zinnen. Die Menschen wollten diese Fahrt dem grauen Kasten nicht zu muten. Es geht mit teilweise 16% Steigung bergauf und die letzten 5 Kilometer sind mautpflichtig und schlagen für ein Wohnmobil mit 40€ zu Buche.

Die Fahrt ist steil und kurvig. Frauchen halt mich fein fest

Allein die Fahrt dort hinauf ist heute schon ein Erlebnis. Ein grünes Tal und weiße Bergspitzen unter einem blauen Himmel sorgen immer wieder für staunende Blicke. Oben angekommen stehen wir im Winter-Land. Überall Schnee, aber auch eine fantastische Aussicht ins Tal und auf die dahinter liegenden Bergketten.

Der Plan der Menschen ist es, eine 4-stündige Wanderung um die Drei Zinnen zu machen. Los geht es Richtung Lavaredo Hütte. Wir biegen auf den Wanderweg und staunen nicht schlecht: Menschen über Menschen. Und alle müssen durch den Schnee, der sich natürlich schnell in Matsch verwandelt. Und überall kleine Seen bildet. Dazu kommt ein sehr sehr steiniger und jetzt glatter Weg und ständig überholende oder entgegenkommende Menschen. Kurzum: Es geht nur sehr langsam und mühselig voran. Nach gut 45min erreichen wir endlich die Hütte.

Großer Andrang…hier geht der Wanderweg nach oben

Meine Füße sind schon ganz durchgeweicht und Wanderlust habe ich auch nicht mehr. Die Menschen sehen, dass der Weg nun auch noch steil und eng wird und beschließen mir diesen nicht noch weiter zuzumuten. Wir machen eine Pause etwas abseits der Hütte und treten dann den Rückmarsch an.

Allein ist man hier nicht

Zurück an der Auronzohütte sehen wir schon die ersten Leute auf den Bus warten. Wir gesellen uns dazu. Binnen Minuten verdreifacht sich die Anzahl der Wartenden und als dann endlich der Bus kommt, geht es zu, wie früher am Schulbus. Erwachsene Menschen schubsen und drängeln als gäbe es kein Morgen mehr. Frauchen nimmt mich zur Seite und will warten bis Herrchen drin ist. Zwischendrin wird es selbst dem Busfahrer zu viel und er droht damit einfach abzufahren, wenn nicht endlich die Drängelei aufhört.

Interessiert hat das nur leider nur kurzfristig, danach geht es munter weiter. Irgendwann wird es dann auch Frauchen zu bunt und sie mogelt sich geschickt am Rand der Menge bis in den Bus. Sie sagt dem Busfahrer, dass sie zu dem Herrn (der für Hund mit bezahlt hat) gehört und schon drin ist, doch der weiß von nix. Wie auch, Herrchen steht noch draußen und ist kaum einen Meter vorwärts gekommen. Irgendwann sitzen wir dann endlich. Die Armen, die die steile Fahrt bergab stehen müssen, tun uns jetzt schon leid. Hin- und Rückfahrt schlagen übrigens für 2 Erwachsene und einen Hund mit stolzen 42€ zu Buche.

Endlich zurück am Campingplatz beschließen wir, dass wir erstmal eine Stärkung brauchen. Bei Apfelstrudel und Schokokuchen lässt sich das gerade Erlebte besser verdauen.

Am Abend will dann Frauchen das ganze Streusalz und den Dreck von mir runter bekommen. Der Campingplatz hat dafür eine wirklich komfortable Hundedusche, in die ich nun rein darf. Richtig toll find ich das zwar nicht, aber was will man machen. Hinterher bin ich jedenfalls todmüde und schlummere schnell ein.

Empfehlung Campingplatz Toblachersee

Der Platz liegt einmalig schön, mit Blick auf den Toblachersee und die umliegenden Berge. Die Sanitäreinrichtungen waren bisher die besten auf unserer mehrmonatigen Reise. Perfekt auch die Hundedusche. Die Stellplätze an sich, könnten größer sein. Trotzdem eine absolute Weiterempfehlung als Ausgangsbasis für Wanderungen zu den 3 Zinnen.

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Auf unserer Tour mit Hund im Wohnmobil hat sich nach einigen Monaten eine für uns praktische Ausstattung bewährt. Schaut gern auf unserer Checkliste mit Hund auf Reisen und im Wohnmobil vorbei.