Der Campingplatz „Domaine des Chênes Blancs” ist zum Ende der Saison praktisch menschenleer. Nur noch drei andere Camper haben sich hierher verirrt. Die Menschen nutzen die Zeit der Ruhe und lassen es heute morgen gemütlich angehen. Ich suche mir derweil einen Sonnenplatz und hau mich hin.

Irgendwann geht es dann doch weiter, allerdings nur ein paar Kilometer in das kleine Dorf Roussillon. Hier soll es besonders viele Künstler geben. Das passt, denn ich bin ja bekanntlich auch einer – im Fressen und Schlafen.

Der graue Kasten wird einige Meter vor dem Ort stehengelassen, denn hier ist es so eng, dass Wohnmobile nicht durch den Ort fahren dürfen.

Ein Tag auf dem Markt in Roussillon und Wanderung auf dem Sentier de Okres

Roussillon liegt, wie viele der umliegenden Dörfer auf einem kleinen Berg, den wir nun hinauf laufen. Oben angekommen, stehen wir schnell auf dem Marktplatz, auf dem auch gerade ein reges Treiben herrscht. Jemand scheint hier Spiegel aufgestellt zu haben, denn ich sehe mich etwas weiter entfernt plötzlich nochmal. Aber halt: da fehlt der Schwanz, also ist das wohl tatsächlich ein anderer Boxer. Wir sagen uns Hallo, können allerdings wegen des Gedränges nicht spielen.

Vom Markt führt uns, unser Weg in die schmalen Gassen des kleine Dorfes. Immer weiter geht es hinauf bis zur höchsten Stelle, von wo aus man über die vielen Weinfelder im Tal einen herrlichen Blick hat. Wir fühlen uns ein wenig, wie in einem Museumsdorf. Scheinbar sind wir die einzigen Menschen heute hier. Einfach toll, einen Ort so ungestört, entdecken zu dürfen. Die Menschen müssen dann nochmal in einen kleinen Dorfladen. Hier gibt es ca. 15 verschiedene Sorten Olivenöl, wovon nach ein wenig Beratung und etwas Probieren auch eines gekauft wird.

Der Ort ist immer wieder geschmückt mit Straßenmalerei

Anschließend geht es erstmal zurück zum grauen Kasten. Die Menschen müssen futtern und etwas ausruhen, bevor es anschließend zu den roten Erden geht. Das ist ein kleiner Park am Ortsrand, wo man die bekannten roten Felsen (Sentier de Okres) besichtigen kann. Noch heute wird hier in der Gegend Ocker für die Herstellung von roter Farbe abgebaut. Ich habe hinterher jedenfalls tolle rote Pfoten. Die große Rundtour ist mit 50 Minuten ausgeschrieben – dauert aber nicht so lange.

Beim Sonnenuntergang allein durch Menerbes

Da der Parkplatz am Ort für die Nacht recht teuer und nicht sonderlich einladend ist, beschließen die Menschen noch ein Stück weiter zu fahren. Es geht nach Menerbes am Fuße des Luberon Gebirgszuges. Über eine enge, steile Straße kämpft sich der graue Kasten mal wieder hinauf zum Dorf. Direkt am Ortseingang ist ein großer Parkplatz. Ein belgisches Campingpaar berichtet uns auch gleich, dass man hier offiziell auch über Nacht stehen darf und wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen ohne andere Autos.

Danach muss ich mit den Beiden schon wieder los und durch das verträumte Dorf laufen. Es geht durch enge Gassen, bei denen man sich manchmal fragt, wie eigentlich die Autos hier hoch kommen. Auf den ersten Blick sieht man jedoch: immer wieder mit Kontakt an den Hauswänden – scheint hier einfach dazu zu gehören. Während unseres Spazierganges durch den Ort begegnen wir keinem Menschen. Der Ort und die umgebenen Berge leuchten unglaublich toll in der roten Abendsonne und das Licht erzeugt eine ganz besondere Stimmung.

Blick ins Tal

 

Einsame Straßen mit Oldtimer

Am nächsten Morgen zieht Frauchen mit mir los Brot kaufen. Und da ist es: das typische Bild, dass man von der Provence hat: ein kleines verschlafenes Dorf mit engen Gassen, Franzosen, die mit ihren klapprigen Autos hindurch fahren, mitten auf der Straße vor der Boulangerie halten, Baguette kaufen und ein Schwätzen halten. Das Schild auf einem Haus könnte passender nicht sein: “La vie est belle” – gerade jetzt und hier.

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